Heute scheint ein seltsamer Tag zu sein. Die Nacht war ruhig, aber richtig geschlafen haben wir mal wieder nicht. Ich wache mit Kopfschmerzen auf und dass ist für mich kein guter Start.
Wir verlassen La Junta in Richtung Bent County. Das nächste Nest nennt sich Las Animas. Weiter geht’s über Hasty, meine Güte wie schrecklich es hier aussieht, durch Prower County in Richtung Lamar.
Wir fahren viele Kilometer immer nur geradeaus durch weite Felder. Plötzlich erreichen wir einen riesigen Windpark. Jedes Windrad dreht sich. Irgendwo dahinter fällt uns ein einsamer Berg auf.
Wir erreichen Baca County. Weiter geht unsere Fahrt in Richtung Oklahoma.
Kurz bevor wir Springfield erreichen fahren wir an einem kleinen Flugplatz vorbei. Und schon sind wir mitten in Springfield. Schön ist es hier auch nicht wirklich. Alle Orte die wir bis jetzt gesehen haben, wirken total verlassen.
Wir fahren weiter und erreichen Campo. Auch hier das gleiche Bild wie bereits zuvor an anderen Orten. Dann sehen wir das Hinweisschild. Wir haben Oklahoma erreicht. Schnell noch ein Foto und weiter geht’s.
Übernachten wollen wir heute in New Mexiko. Die kurze Fahrt durch Oklahoma führt uns nach Boise City. Hier machen wir Mittag. Im Dairy Queen wollen wir eine Kleinigkeit essen. Hätten wir geahnt dass diese Kette nicht wirklich besser ist als Wienerschnitzel, hätten wir uns den Stopp gespart. Aber gut, auch hier waren wir zum letzten Mal.
Wir erreichen die Grenze zu New Mexiko und auch bald darauf Clayton. Hier wollen wir über Nacht bleiben. Als wir unseren Übernachtungsplatz erreichen sind wir bedient… Der Platz macht nicht gerade einen einladenden Eindruck. Na gut, wir haben gebucht und wir bleiben hier. Die eine Nacht wird uns nicht umbringen. Aber kaum bin ich in der Office und schaue in die gelangweilte Visage des Herrn mir gegenüber, hab ich ehrlich gesagt keine Lust mehr hier zu bleiben.
Wendel geht es, nachdem wir unseren Stellplatz gesehen haben, nicht anders. Er überlegt kurz. Nein, auch er will nicht bleiben.
Ein kurzer Blick ins Navi reicht aus um den Motor zu starten und den Weg nach Texas zu suchen. Schon bald erreichen wir die Staatsgrenze von Texas.
Der erste Ort durch den wir fahren heißt Texline. Auch hier ist alles wie tot. Kein Mensch weit und breit. Seltsam… Weiter geht unsere Fahrt nach Perico. Wir fahren an riesigen Futtersilos und Rinderherden mit mehreren hundert Tieren vorbei. So viele Rinder haben wir noch nicht gesehen. Es ist eine logistische Meisterleistung all diese Tiere zu versorgen!
Wieder sehen wir endlose Felder und große Bewässerungsanlagen die wie von Geisterhand durch die Felder rollen und die Saat mit frischem Wasser versorgen. Ab und zu stehen sogar ein paar Kühe an den Öffnungen und trinken das Wasser.
Als wir den Ort Dalhart erreichen, sehen wir einige kleine Ölbohrstationen. Langsam aber stetig arbeiten sie. Wir haben unser Ziel, Amarillo noch nicht erreicht. Es geht weiter. Wir erreichen Hartley und Channing. Auch hier sieht man niemanden auf der Straße. Viele verlassene Häuser, teilweise halb verfallen stehen wie stumme Mahnmale am Straßenrand. Hier leben zu müssen können wir uns nicht vorstellen. Teilweise gibt es Häuser die direkt in einer Art Schrottplatz liegen. Der ganze Müll, ausgeweidete Autos, alte Landmaschinen liegen um die Häuser herum. Und das schlimme ist, in diesen nicht sehr gepflegt aussehenden Häusern leben tatsächlich Menschen… Uns verschlägt es die Sprache.
Wir fahren weiter. Raus ins Ländliche. Die Landschaft wird hügeliger die Straßen kurviger. Potter County klärt uns ein Schild auf. In der Ferne sehen wir Amarillo. Jetzt ist es nicht mehr weit bis wir unseren Übernachtungspunkt, die Amarillo-Ranch erreicht haben. Schön wäre es, wenn wir für die Nacht, gebucht ist erst ab Morgen, noch einen Platz bekämen. Noch schnell 10 Kilometer über die Interstate und dann sind wir da. Die nette Dame in der Office erklärt mir es sei kein Problem das wir heute schon da seien. Es sei ein Platz vorhanden und wir können bleiben wenn wir wollen. Ich könnte sie küssen. Ja klar wollen wir hier bleiben. Und so stehen wir schon kurz darauf auf unserem Platz. Schnell noch alles anschließen und schon sind wir für die kommenden 2 Nächte fertig.
Erst einmal ein Bier, tief Luft holen und entspannen. Nach dem Abendessen gibt der Nationale Wetterdienst eine Unwetterwarnung heraus. Es soll Gewitter, Sturm und Starkregen geben. Bald zucken die ersten Blitze über den Himmel. Hoffentlich wird es nicht so schlimm wie angekündigt. Lust auf Stress haben wir nicht. Na ja, wir warten mal ab.
Morgen ruhen wir uns aus. Am Abend wollen wir im Big Texan ein leckeres Steak essen gehen. Und im Anschluss möchte ich gerne ein oder zwei nette Sachen aus der tollen Schokoladentheke haben.